Die Zahlen sind besorgniserregend: Spielten Kinder im Jahr 2005 noch drei Stunden täglich im Freien, ist dieser Wert mittlerweile auf anderthalb Stunden abgesunken. Diesen Trend kann man weitgehend auf die Veränderung der täglichen Bildschirmzeit zurückführen, die im selben Zeitraum von rund einer auf nun vier Stunden angestiegen ist. Leider zeichnet sich aktuell auch keine Trendumkehr ab, im Gegenteil: Forschende gehen davon aus, dass Kinder in Zukunft noch weniger draußen spielen, zumal auch der Zugang zu Gartenflächen weiter rückläufig ist. Umso wichtiger ist es, das Gartenspiel der Kinder nach Kräften zu fördern.
Draußen ist die beste Medizin!
Bereits Kinder sind von vielen Zivilisationskrankheiten betroffen, die sich aus der ungünstigen Kombination aus falscher Ernährung und Bewegungsmangel ergeben: Übergewicht und Diabetes sind dafür die beiden bekanntesten Beispiele. Doch ein vorbeugendes Mittel gibt es rezeptfrei vor der Haustür. Kinder, die oft und gerne im Garten spielen
- sind seltener übergewichtig,
- stärken ihr Immunsystem,
- verbessern ihre motorischen Fähigkeiten,
- sind weniger anfällig für psychische Störungen,
- sind stressresistenter
- und können sich besser konzentrieren.
Spielen oder arbeiten sie zudem gemeinsam mit anderen, verbessern sie zudem ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit und sind empathischer als die Vergleichsgruppe.
Die Empfehlungen sind eindeutig
Fachleute raten zu allem, was Kinder nach draußen bringt. Gartenspielzeug für Kinder ist dabei natürlich ein zentrales Element. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die gemeinsam draußen und fernab von Bildschirmen verbrachte Freizeit. Ob in der Familie, in der Schule und im Kindergarten oder im Verein: Gemeinsame Outdoor-Aktivitäten stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und können auch einen positiven Effekt für die Allgemeinheit besitzen. Und das nicht nur im Sommer, denn bedingt durch den Klimawandel gibt es auch in Rottweil und Umgebung von März bis November viele Tage, die sich für Aktivitäten im Garten perfekt anbieten.
Für Abwechslung sorgen nicht nur Wetter und Jahreszeiten, schließlich kann man draußen die verschiedensten Dinge anstellen. Es spricht nichts dagegen, zunächst mit dem Spielzeug Auto nach draußen zu gehen, um eine Stunde später bei der Gartenarbeit mit anzupacken. Viele Kinder lieben es, sich hier mit einbringen zu können – und bekommen so eine „Offline-Aufgabe“, die sie dauerhaft mit Spaß ausüben können.
Im Klimawandel spielt der Garten eine zunehmend wichtige Rolle
Nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch im ländlichen Rottweil ist es im Hochsommer spürbar: In lebendig grünen Grünbereichen lässt es sich deutlich besser aushalten als zwischen Asphalt und Beton. Vor allem durch Schattenwurf und Verdunstungskühle können Gärten die lokale Temperatur um 2 bis 8° C senken und damit den städtischen Wärmeinseleffekt reduzieren. Außerdem filtern Bäume und Sträucher Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft und verbessern die Luftqualität so um bis zu 30 %. So wird der Garten zu einem gesunden Wohlfühlbereich für alle Generationen.
Übrigens: Natürlich muss man die moderne Technik nicht komplett aus dem Garten verbannen. Nicht nur Eltern können ihr Homeoffice an schönen Tagen an den Gartentisch verlegen, auch die Kinder können hier gern ihre Schularbeiten am Laptop erledigen. Trotzdem sollte man die Geräte hernach unbedingt zuklappen, um sich Sport, Spiel oder Gartenarbeit zuzuwenden.
Fazit: Der Garten tut allen gut
Es gibt also viele Gründe, mehr Zeit im Garten zu verbringen. Oder auf dem Balkon, oder im nahegelegenen Park, wenn man über keinen eigenen Außenbereich verfügt. Offline-Zeit unter freiem Himmel trägt sofort zu Gesundheit und Wohlbefinden bei – und wenn man draußen mit anpackt, tut man sogar etwas für den Umwelt- und Klimaschutz.